Franz-Carl-Schule Blieskastel
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Fehldiagnose?Schlafstörungen/Schlafapnoe -und kein ADHS?

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Beitrag  A.Glatt So Jan 18 2009, 22:33

Schlafstörungen bei Kindern
Schlafstörungen bei Kindern sind ein ernstzunehmendes Problem. Internationalen Studien zufolge leiden 21 bis 37 Prozent unserer Kinder unter Schlafstörungen. Die obstruktive Schlafapnoe spielt dabei eine zunehmend größere Rolle: es kommt bei bis zu 2 Prozent der Kinder im Kleinkindesalter vor. Bei der Schlafapnoe kommt es während des Schlafes immer wieder zu Atemaussetzern. Das heißt, das Kind atmet für einen bestimmten Zeitraum nicht. Daher auch die Bezeichnung "Schlafapnoe". Das Wort "Apnoe" kommt aus dem Griechischen und heißt Windstille. Von einer Apnoe spricht man, wenn der Atemaussetzer länger als 10 Sekunden andauert. Das Tückische ist, dass dies der kleine Patient überhaupt nicht merkt.
Schnarchen ist ein Grund für eine Schlafapnoe
Kinderärzte und Somnologen haben herausgefunden, dass Schnarchen ein Indiz für eine Schlafapnoe bei Kindern ist. Studien zeigen, dass ca. 9,2 Prozent aller Säuglinge und Kinder ständig schnarchen. 4 bis 6jährige Kinder schnarchen häufiger als bis 3jährige Kinder. Jungen schnarchen häufiger als Mädchen. Laut Schätzungen leidet jeder fünfte kindliche Schnarcher unter Schlafapnoe. Schnarchen und damit die Atemstillstände sind meistens durch eine zu starke Erschlaffung der Zungen- oder Gaumenmuskeln oder vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln bedingt.
Auf den Atemstillstand folgt ein tiefer Atemzug, der die verengten Atemwege öffnet und als lauter Schnarcher zu hören ist. Die betroffenen Kinder haben durch die angestrengte Atmung einen sehr unruhigen Schlaf und wachen nachts auf. Die Weckreaktionen sind allerdings so kurz und unvollständig, dass sich die betroffenen Kinder am nächsten Morgen nicht daran erinnern können. Das Gefährliche ist: Atemaussetzer mit bis zu 20 Sekunden Dauer machen einen Tiefschlaf unmöglich. Durch die Atemstillstände sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Die Folgen des verkürzten Tiefschlafes und des verminderten Sauerstoffgehaltes sind gravierend.
Die Symptome für eine Schlafapnoe

Schnarchen

Mundatmung

Unruhiger Schlaf

Ungewöhnlichen Schlafposition

Profuses Schwitzen im Schlaf

Morgendliche Mundtrockenheit

Verzögerte Schlafentwicklung

Untergewicht und Minderwuchs

Tagesschläfrigkeit

Appetitlosigkeit

Lustlosigkeit

Hyperaktivität

Aggressivität

Konzentrationschwäche

Gedeihstörungen

Infekthäufigkeit
Sollte ein Kind schnarchen und zudem unter diesen Symptomen leiden, ist das ungewöhnlich. Die meist ratlosen Eltern sollten einen Kinderarzt zu Rate ziehen und das Kind in ein Kinderschlaflabor überweisen lassen. In dem Schlaflabor wird der Schlaf der Kleinen genau untersucht. Dort wird gemessen, wie lang die Atemaussetzer sind, ob die Kinder genügend Sauerstoff bekommen und wie häufig sie nachts aufwachen.
Therapiemethoden
Die Gründe für eine Schlafapnoe bei Kindern sind vielfältig: Übergewicht, häufige Entzündungen im Rachenraum und vergrößerte Mandeln oder Polypen spielen eine Rolle. In den meisten Fällen sind die vergrößerten Mandeln oder Polypen die Ursache für eine Schlafapnoe bei Kindern. Bei jedem Mensch lässt die Muskelspannung des Gaumens im Schlaf nach. Sind die Mandeln aber zusätzlich vergrößert, rutschen sie besondern leicht während des Schlafes nach hinten und verursachen die Atembehinderung, begleitet vom lauten Schnarchen. Eine Mandelverkleinerung mit dem Laser und die Entfernung der Polypen schafft schnelle Abhilfe und lässt die Kleinen wieder lautlos durchschlafen. Die Kinder sind wieder ausgeglichen.
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die vergrößerten Mandeln oder Polypen nicht die Ursache der Krankheit sind. Bei einigen Kindern verengt beispielsweise ein zu kleiner Kiefer die oberen Atemwege. In diesen Fällen ist die Behandlung mit einer Atemtherapiemaske die beste und am weitesten verbreitete Methode. Diese Maske ist über einen Schlauch mit einem Atemtherapiegerät verbunden, das den Luftdruck erhöht und die regelmäßige Atmung im Schlaf aufrecht hält.
Eile ist geboten
Das Krankheitsbild der obstruktiven Schlafapnoe ist noch nicht bei allen Ärzten bekannt. Aufgrund der Konsequenzen wie Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen, lautet die Diagnose von Ärzten oft: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Eine Überweisung ist Schlaflabor ist daher bei Verdacht dringend nötig und sollte sofort vorgenommen werden. Denn die Krankheit lässt sich zwar heilen, aber die aufgrund des Konzentrationsmangels eingetreten Entwicklungsstörungen können nicht wieder wettgemacht werden.
Eine Konsequenz der Entwicklungsstörungen sind beispielsweise schlechtere Schulnoten. Eine Studie von Dr. Michael Urschitz hat ergeben, dass schnarchende Kinder häufig schlechter in der Schule sind. Das Risiko für schlechte Schulleistungen steigt proportional zur Häufigkeit des Schnarchens an. Lesen Sie hierzu das Interview mit Dr. Michael Urschitz, Universitätsklinikum Tübingen.
Download Interview, PDF, 60 KB


Wichtige Adressen
Beim Bundesverband Schlafapnoe Deutschland e.V. finden Sie u.a. Links zu Selbsthilfegruppen, Schlaflaboren und auf Schlafmedizin spezialisierten Ärzten.
Bundesverband Schlapapnoe Deutschland e. V.,
Am Burgholz 6
42349 Wuppertal
www.bundesverband-schlafapnoe-deutschland.de/
Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin bekommen Sie fundierte Informationen zu Schlaf- und Atmungsstörungen und eine Liste aller anerkannten Schlaflabore in Deutschland.
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin:
Birgit Tonn-Wilde
DGSM-Geschäftsstelle
HEPHATA-Klinik
Schimmelpfengstraße
34613 Schwalmstadt-Treysa
Tel: 06691-2733
Fax: 06691-2823
www.dgsm.de/
Die Deutsche Lungenstiftung ist auf Initiative von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie 1994 gegründet worden und bietet vielfältige Informationen für Patienten zum Herunterladen oder Bestellen sowie praktische Tipps für den Alltag.
Deutsche Lungenstiftung
Geschäftsstelle:
Herrenhäuser Kirchweg 5
30167 Hannover
Tel: 0511 / 21 55 110
Fax: 0511 / 21 55 113
E-Mail: deutsche.lungenstiftung@t-online.de
Internet: http://www.lungenstiftung.de
Die Internetseiten des Klinikums der Philipps-Universität Marburg bieten ausführliche Informationen zum Thema Schlaf, Atmung, Schlafstörungen und deren Ursachen.
Prof. Dr. Thomas Penzel
Klinikum der Philipps-Universität Marburg
Baldingerstraße, D-35033 Marburg
www.uni-marburg.de/sleep/dgsm/rat/
Schlafapnoe e. V.
Deutschlands Patientenorganisation Schlaf
Schlafapnoe e. V. organisiert seit Jahren Patientenveranstaltungen zum Thema Schnarchen - Schlafstörungen - Schlafapnoe. Über 100 Dozenten haben den Verein bisher unterstützt.
Am Burgholz 6
42349 Wuppertal
Tel. 0202 40 89 17
Fax 0202 40 87 646
info@schlafapnoe-online.de
www.schlafapnoe-online.de
Die Schlafkampagne bietet Ihnen Informationen zu über 1600 Stichwörtern rund ums Schlafen.
www.schlafkampagne.de/
Das Schlafportal hat im Internet vielseitige Informationen zum Thema Schlaf zusammengestellt:
Schlaf-Portal
Dr. med. H. Hein
Krankenhaus Großhansdorf
Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
Wöhrendamm 80,
22927 Großhansdorf
www.schlaf-portal.de
Auf den Seiten des Vdk-Fachverbands für Schlafapnoe-Chronische Schlafstörungen
findet man umfangreiche Informationen zu Schlafapnoe und Adressen von Selbsthilfegruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Vdk-Fachverband für Schlafapnoe-Chronische Schlafstörungen
Wurzerstraße 4 a
53175 Bonn
Fon 02 28/8 20 93-0
Fax 02 28/8 20 93-46
www.vdk-schlafapnoe.de/


Doch gestörter Kinderschlaf ist nicht gleich eine Schlafstörung. Folgende Störungen können in den entwicklungsbedingt auftreten:
0-3 Monate:
- kein Tag-Nacht-Unterschied
- postnatale Depression der Mutter überträgt sich auf das Kind
- Koliken
6-10 Monate:
- erste Ablösung, daher evtl. nächtliche Aufmerksamkeitsapelle und Einschlafprobleme
- Zahnen
- HNO-Infektion
- Übelkeit
- Blasenentzündung
2 Jahre und 3-5 Jahre:
- Einschlafprobleme
- Ängste
- nächtliches Erwachen
- Alpträume
Vorübergehende Schlafprobelem z.B.
- bei der Geburt eines Geschwisters
- Abweseheit der Eltern
- Krankheit, Darminfestion, Husten und Fieber
- Verlust von wichtigen Bezugsperson (Tod, Scheidung, Umzug)

Grundsätzlich sollten keine Schlafmittel verabreicht werden. Diese machen abhängig und weisen Nebenwirkungen auf.
TIPPS
Regelmäßige Bettliegezeiten durchsetzen

Ausreichende Schlafzeiten

Kein Fernsehen, PC oder Videospiele vor dem Schlafengehen

Rituale schaffen

Nicht viel Trinken vor dem Schlafengehen, am Tage verteilt
um nächtliches zur Toilette gehen oder einnässen zu vermeiden.

Ausreichend Bewegung am Tage

geregelter Tagesablauf

Den Tag harmonisch abschließen[b]

A.Glatt

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Beitrag  pgottwald Di Feb 10 2009, 18:10

Liebe Ann-Katrin,

danke für den interessanten Artikel. Ich werde die Frage nach dem Schlaf der Kinder direkt in meinen Fragekatalog an die Eltern aufnehmen...

Liebe Grüße

Petra

pgottwald

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